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E-E-A-T-Score von Google: SEO-Tipps für YMYL-Content

Mit dem Konzept E-A-T (Expertise – Experience – Authoritativeness – Trustworthiness) hat Google spätestens seit dem Update 2018 den Fokus verstärkt auf die Qualität einer Website gelegt. Im Jahr 2022 wurde das Akronym um ein weiteres E für Experience ergänzt. Hier erfahrt ihr, was E-E-A-T genau ist, wie es sich auf das Ranking eurer Website auswirkt und wie ihr euren Score verbessern könnt.

Häuserwand mit Graffiti und Google-Logo

Was ist E-E-A-T?

E-E-A-T (oder Double-E-A-T) steht für Expertise, Experience, Authoritativeness und Trustworthiness (deutsch: Expertise, Erfahrung, Autorität und Vertrauenswürdigkeit) und beschreibt vereinfacht gesagt ein Bewertungssystem, mit dem Google die Qualität einer Website einordnet.

In dieses System fließen etliche Mini-Algorithmen, die viele verschiedene Faktoren einer Homepage untersuchen. Sie machen deutlich, worauf Google bei einer Website zunehmend Wert legt. Als Bewertungssystem für die Qualität von Websites taucht E-E-A-T bereits 2015 in den Quality Rater Guidelines von Google auf.

In Kürze
  • E-A-T steht für Expertise, Authoritativeness und Trustworthiness und dient Google zur Bewertung der Qualität einer Website.
  • Im Jahr 2022 kam der Faktor Experience hinzu, der die echte Erfahrung bei der Erstellung von Inhalten berücksichtigt.
  • Die Quality Rater Guidelines von Google beinhalten E-A-T bereits seit 2015 und dienen als Leitfaden für die Bewertung von Websites.
  • Seit dem Google Core Update 2018 werden die E-A-T-Kriterien kontinuierlich stärker gewichtet.

Die Quality Rater Guidelines von Google

Übersicht der Anzahl an Google Quality Ratern pro Kontinent.

E-E-A-T war bereits vor 2018 in den Quality Rater Guidelines von Google enthalten. Die Guidelines sind ein Leitfaden, nach dem mehr als 16.000 so genannte Quality Rater weltweit die Qualität von Webseiten sichten, bewerten und einstufen. Bei dieser Page Quality geht es Google in erster Linie darum, den Zweck einer Website zu verstehen: Die Google Quality Rater sind angehalten, Seiten, die User:innen nicht weiterhelfen, falsche Informationen liefern oder möglicherweise sogar Schaden anrichten, schlechter zu bewerten als andere.

Screenshot der Quality Rater Guidelines von Google zur Page Quality.

E-A-T und das Google Core Update 2018

Mitte 2018 hat Google ein großes Core Update (auch: „Medic Update“) ausgerollt, bei dem die Relevanz der angezeigten Suchergebnisse und die Qualität der Websiteinhalten eine große Rolle spielen. Im Zuge des Updates wurden vor allem die Websites besser bewertet, die die E-A-T-Kriterien – Kompetenz, Autorität und Vertrauenswürdigkeit – erfüllen.

War E-A-T schon vorher wichtig, hat es nach dem Update noch an Bedeutung gewonnen: Seither gibt es kein SEO-Update mehr, bei dem E-A-T keine Rolle spielt. Mehr noch: Die Faktoren werden kontinuierlich stärker gewichtet.

Googles E-E-A-T-Update 2022: Erfahrung rückt in den Vordergrund

Google hat im Dezember 2022 den E-A-T-Score um den Faktor „Experience“ (Erfahrung) erweitert. Das bedeutet, dass Google und die Quality Rater bei der Bewertung von Inhalten und Websites nun auch darauf achten, ob diese mit authentischer Erfahrung erstellt wurden. Neben Fachwissen, Autorität und Vertrauenswürdigkeit wird nun also auch die Erfahrung des Autors bzw. der Autorin mit dem jeweiligen Thema berücksichtigt.

Das bedeutet für Websites:

  • Inhalte, die auf echter Erfahrung basieren, werden von Google in den Suchergebnissen nun besser bewertet.
  • Google achtet auf Signale, die auf Erfahrung hindeuten, z. B. die Verwendung von Fachbegriffen, die Beschreibung von Details und die Darstellung unterschiedlicher Perspektiven.

Warum ist E-E-A-T so wichtig?

Google wird nicht müde zu betonen, dass es ständig daran arbeitet, seine Dienste für die Nutzer:innen zu optimieren, um ihnen die bestmöglichen Suchergebnisse auszuspielen. Wenn User:innen eine Website zu ihrer Suchanfrage zwar angezeigt bekommen und aufrufen, auf dieser Seite jedoch keine oder nur unzureichende Antworten finden, dann springen sie ab und suchen woanders weiter. Auch solche User-Signale nutzt Google zur Bewertung einer Website.

Für bestimmte Bereiche legt Google besonders strenge Qualitätskriterien an: Websites, die sogenannte YMYL-Keywords mit sensiblen Inhalten bedienen, wie Gesundheits- oder Finanzthemen. Das E-E-A-T-Update hat sich vor allem auf diese Bereiche ausgewirkt und auch einige große Player mussten massive Rankingverluste hinnehmen.

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Was bedeutet YMYL?

Das Akronym YMYL steht für Your Money or Your Life – dein Geld oder dein Leben – und bezeichnet Webseiten, deren Content einen starken Einfluss auf den persönlichen Lebensbereich der Suchenden haben kann. Google betrachtet Themen wie Glück, Gesundheit, finanzielle und persönliche Sicherheit als YMYL-Inhalte.

Falsche oder unzureichende Inhalte können sich im YMYL-Bereich stärker als in anderen Bereichen, negativ auf das Leben der Menschen auswirken und im schlimmsten Fall das Wohlbefinden oder die Lebensqualität gefährden.

Welche Webseiten sind YMYL?

Google benennt ganz konkret, welche Websites es als YMYL einstuft. Dazu gehören unter anderem:

  • News-Seiten zu Wirtschaft, Politik und Wissenschaft.
  • Finanz-Websites mit Informationen zu Investitionen, Steuern, Altersvorsorge, Krediten, Bankgeschäften oder Versicherungen.
  • Gesundheitsseiten, die Beratung oder Informationen zu medizinischen Fragen, Ernährung, oder Medikamenten geben.
  • Online-Shops und Websites, die Dienstleistungen online anbieten.
  • Websites von z. B. öffentliche Einrichtungen, Sozialdiensten oder Websites die rechtliche Fragen beantworten.
  • Websites oder Ratgeber zu Erziehung, Pflege und anderen Bereichen, die einen direkten Einfluss auf das Leben anderer Menschen haben können.

Wenn ihr jetzt aufatmet, weil eure Branche nicht zu den genannten Themenbereichen gehört: Grundsätzlich sollten alle Website-Betreiber:innen Wert auf aktuelle und qualitativ hochwertige Inhalte legen. Guter Content mit Fokus auf die Bedürfnisse der User:innen sorgt nicht nur für Traffic und mehr Conversions, sondern stärkt auch eure Marke.

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Wie sehen hochwertige und vertrauenswürdige Inhalte aus?

Die wichtigsten Faktoren, die nach den Kriterien von Google-E-E-A-T die Qualität einer Website ausmachen, sind also:

  • der Zweck einer Website und, ob sie User:innen einen Mehrwert bietet
  • qualitativ hochwertige und fehlerfreie Hauptinhalte (Main Content)
  • wie gut die Inhalte eine Suchintention abdecken
  • die vier E-E-A-T-Faktoren:
    • Expertise: Fachwissen und Kompetenz von Autor:innen oder der Website in einem bestimmten Bereich
    • Experience: Erfahrung von Autor:innen oder der Website in der Erstellung von nützlichen und informativen Inhalten
    • Authoritativeness: Autorität und Anerkennung von Autor:innen oder der Website in einem bestimmten Bereich
    • Trustworthiness: Vertrauenswürdigkeit und Zuverlässigkeit von Autor:innen oder der Website
  • Auskunft über Websitebetreiber:innen und Verfasser:innen der Inhalte
  • Auskunft über die Herkunft der Informationen

Wie verbessere ich meinen E-E-A-T-Score?

Grundsätzlich sei gesagt: Es gibt keine Patentlösung, mit der ihr E-E-A-T schnell bedienen und euer Ranking quasi auf Knopfdruck verbessern könnt. E-E-A-T ist nur ein Bewertungskriterium unter vielen und setzt sich seinerseits aus verschiedenen Faktoren zusammen:

1. Expertise und Erfahrung

Die ersten Fragen, die E-E-A-T stellt, sind: Wer schreibt die Inhalte einer Seite und warum darf sich diese Person eigentlich zu einem Thema wie beispielsweise Recht oder Medizin äußern?

Vor allem im YMYL-Bereich sollten Inhalte daher von ausgewiesenen Expert:innen mit nachvollziehbarer Qualifikation geschrieben werden, um Kompetenz zu vermitteln. Das können Ernährungsberater:innen, Jurist:innen, Mediziner:innen, aber auch Personen mit persönlicher Expertise sein, die authentische Erfahrungen teilen.

To-dos für mehr Expertise und Experience:

  • umfassenden und qualitativ hochwertigen Content anbieten, der alle Suchanfragen abdeckt
  • Inhalte von Expert:innen aus den jeweiligen Fachbereichen schreiben oder prüfen lassen
  • Fachredaktionen schulen oder ausbilden
  • mit Co-Autor:innen zusammenarbeiten oder Interviews mit Expert:innen machen
  • Referenzen, Statistiken, Quellen und Zitate verwenden
  • Autor:innen nennen und deren Qualifikation nachweisen z. B. mit einer kurzen Biografie
  • Inhalte auf den neusten Stand bringen und regelmäßig aktualisieren
  • zum Inhalt passende weiterführende Themen anbieten

2. Autorität

Neben Expertise und Erfahrung ist die Autorität einer Domain ausschlaggebend für die E-A-T-Bewertung. Für die Authoritativeness einer Seite ist PageRank seit jeher die geeignete Metrik, die die Linkpopularität einer Seite bestimmt. Darüber hinaus hilft es, das Branding eures Unternehmens voranzutreiben, um Autorität aufzubauen.

To-dos für mehr Authoritativeness:

  • qualitativ hochwertige Backlinks sammeln
  • Zielseiten mit Bedacht wählen
  • nicht zu viele Affiliate-Links oder transaktionale CTAs setzen
  • eine Plattform für User aufbauen oder auf relevanten Plattformen präsent sein
  • verstärkt mit Facebook, Instagram, Xing und Co. arbeiten, um Social Links zu forcieren

3. Vertrauenswürdigkeit

Grafische Darstellung der E-E-A-T-Faktoren Expertise, Experience und Authoritativeness mit Trust im Mittelpunkt.
Trust is the most important member of the E-E-A-T family because untrustworthy pages have low E-E-A-T no matter how Experienced, Expert, or Authoritative they may seem. Quality Rater Guidelines

Bei der Vertrauenswürdigkeit einer Seite steht für Google das Wohl der User:innen im Mittelpunkt. Hier geht es darum, ihnen eine zuverlässige und glaubwürdige Website zu präsentieren, auf der sie genau das finden, was sie suchen. Dazu gehören neben authentischen Inhalten und hilfreichen Informationen beispielsweise auch die technische Sicherheit. Mit „Trustworthiness“ bewertet Google, wie vertrauenswürdig eine Website ist – sowohl inhaltlich als auch technisch.

To-dos für mehr Trustworthiness:

  • qualitativ hochwertige Inhalte erstellen, die den User:innen wirklich weiterhelfen
  • Inhalte durch eine gute Informationsstruktur leicht auffindbar machen (Clustering)
  • Inhalte objektiv darstellen, Transparenz durch Quellen und Zitate sicherstellen
  • Kontaktinformationen, Datenschutzerklärung und AGB klar kennzeichnen
  • Auszeichnungen und Zertifikate einbinden
  • übermäßige Werbung und störende Pop-ups vermeiden
  • Online-Präsenz verbindlich und persönlich gestalten, z. B. durch einen ausführlichen Über-uns-Bereich

Fazit: Mit E-E-A-T zu besseren Rankings

Nicht erst mit dem E-E-A-T-Update wird klar, dass Google großen Wert auf die Qualität einer Website legt. Das Ziel ist es nach wie vor, möglichst hochwertige Inhalte zu anzubieten – vor allem bei YMYL-Themen. Mit E-E-A-T macht der Tech-Riese konkrete Angaben, was er selbst unter hochwertigen Inhalten versteht und was Websitebetreiber:innen tun können, um ihr Ranking beizubehalten oder sogar zu verbessern.

Websites mit unzureichendem, schlechtem oder irreführendem Content werden von Google in den Suchergebnissen benachteiligt, da sie die Prinzipien von Expertise, Experience, Authoritativeness und Trustworthiness (E-E-A-T) nicht erfüllen. Wenn ihr also in den ersten Suchergebnissen auftauchen wollt, kommt ihr nicht umhin, in hochwertigen und vertrauenswürdigen Content zu investieren, der eure Erfahrung und Expertise zeigt und euch als vertrauenswürdige Autorität in eurer Branche etabliert – das überzeugt nicht nur Google, sondern auch die User:innen.

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Über den Autor Adrian Anton Als Adrian 2012 als Redakteur bei Kolibri anfing, sah die SEO-Welt noch ganz anders aus. Heute dreht sich alles um Nutzerfreundlichkeit, Expertise und Trust – und das macht auch viel mehr Spaß als Keyword Stuffing. In unseren SEO-Schulungen und hier im Magazin gibt er gern Tipps und Tricks aus seiner langjährigen Praxiserfahrung weiter.
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